Dienstag, 14. März 2017

Eine fast erotische Heizungsgeschichte

Meine Begeisterung ist nicht mehr zu bremsen, meine Gastherme hat ihren Dienst quittiert, wahrscheinlich wegen allgemeiner Unlust, Langeweile oder keine Ahnung. Okay, stimmt nicht ganz, Warmwasser ging ja noch, nur eben die Heizung blieb ohne Funktion.

So kam es, dass ich heute morgen um 8:18 Uhr mit dem Heizungsmonteur meines Vertrauens telefonierte. Scheinbar habe ich in diesem Gespräch einen für Installateure riesigen Gag gemacht, oder ich weiß es nicht. Das Gespräch lief in etwa so ab:

Ich:Guten Morgen, meine Name ist Mahr, ich habe da ein Problem mit meiner Heizung, ich befürchte sie ist kaputt. 

Installateur: „Wie macht sich das bemerkbar?“ 

Ich: „Sie geht nicht?!“ 

Installateur....bricht fast zusammen vor lachen.

Weder lustig, noch funny! Für jemanden wie mich, dessen Verständnis für diese Art Technik so umfassend ist, wie für Nilpferde klassisches Ballett, ist dies eine mehr als detaillierte Aussage. Diese habe ich auch nur so genau vorgetragen, weil es sich um ein Telefonat handelte. Persönlich hätte ich auf diese Frage wohl mit einem verschränken der Arme vor dem Brustkorb und einem frieren imitierenden „brrrrrr“ geantwortet. Also bitte!

Daraufhin erklang vom anderen Ende der Leitung ein Satz, von diesem ich nicht gedachte hätte, dass ich ihn in diesem Leben jemals hören werde. Der Installateur sagte doch tatsächlich, er wäre so um 11 Uhr bei mir. Richtig gelesen, es gab nur eine Uhrzeit, kein Wochentag oder eine Monatsangabe, also nur drei Stunden später.

Da Handwerker nur in Dokumentarfilmen die bei Blue Movie laufen so schnell vor Ort sind, habe ich schon insgeheim darauf gehofft, die Firma würde mir eine Installateurin schicken die aussieht wie Emmanuelle .... Was soll ich sagen? Egon war pünktlich um 11 Uhr da. Irgendwie schade! 

Um es zu Ende zu bringen, nach gefühlten vier Stunden der Reparatur habe ich nun ein neues spektakulär aussehendes Thermostat/Bedienelement in meiner Wohnung, dass bei Gebrauch auch noch in einem wunderschönen Blau leuchtet, aber die Heizung geht trotzdem noch nicht. Und bevor ich es vergesse, auch die Aufbereitung von Warmwasser und der Schalter für den Notbetrieb der bis zum Zeitpunkt vor der Reparatur noch funktionsfähig war, haben nun ebenfalls jegliche Arbeit eingestellt. Ich mag das deutsche Handwerk!

Freitag, 10. März 2017

Frisör for one - der 18. Geburtstag

„Kinder sind eine solche Bereicherung.“ Ich weiß nicht von wem dieses Zitat stammt, oder aus welcher Zeit es ist, ich weiß nur, dass derjenige der es erfunden hat nie mit seiner Tochter beim Frisör war. Soviel steht fest.

Ich sollte am Anfang dieser Odyssee beginnen. Mittwoch, 03:30 Uhr, ein bis dahin völlig normaler Nachmittag im März, als wir den Frisörsalon betraten. Ganz so normal war dieser Tag dann doch nicht, es war der 18. Geburtstag meiner Lieblingstochter. Welch Kunststück, hab nur das eine Kind. Auf der Fahrt dahin, googelte die nunmehr seit einigen Stunden volljährige Alleinerbin alle möglichen Frisuren. Ihre kurze und aussagekräftige Eingabe im Feld der Suchmaschine lautete: „geile Kurzhaarfrisuren“

Meine hochgezogenen Augenbrauen wurden mit einem ungläubigen „ernsthaft, das hast du jetzt nicht so gegoogelt?!?“ untermalt. Doch, dies hatte sie tatsächlich. Das ist der Moment, wo dir als Vater der Gedanke in den Sinn kommt, dass du eventuell die DNA checken lassen solltest.

Die Wahl meiner zauberhaften Ablegerin fiel auf eine Frisur mit unterschiedlichen Haarlängen, in den Farben lila und grau. Mein erster Gedanke: „Lila, sehr schöne Farbe wenn du die Milka Kuh bist. Väter sind davon eher nicht so schnell zu überzeugen.“ Es half alles nichts. Selbst eine Drohung, dass sie mit ihren 155 cm Körpergröße noch immer aufrecht in die Babyklappe passen würde, konnte sie nicht umstimmen.

Was auch nichts half, war das lautstarke protestieren meines Milka Kälbchens mit den Worten diese sie Hilfe suchend an die Frisörin richtete: „Mein Vater mobbt mich!“ Nachdem ich die Drohung mit der Babyklappe noch einige male wiederholte, schaute sie mich mit dem treuesten Hundewelpenblick den sie in ihrem Repertoire hatte an und sagte mit der traurigsten Stimme die je ein Mensch hervorbrachte: „Würdest du mich wirklich hergeben?“ Oh ha, jetzt zog sie also mit schweren Waffen ins Feld. Dem hast du als Vater nichts entgegenzusetzen. Dein ohnehin nur gespielter böser Blick bricht zusammen wie ein Kartenhaus, wenn du in die wohl schönsten Kulleraugen auf diesem Planeten blickst während dich selbige dermaßen treudoof anstarren. Mit der Erkenntnis, dass ich dieses Runde haushoch verloren hatte, antwortete ich kleinlaut: „Natürlich nicht!“ Ihres Sieges bewusst drehte sie sich zufrieden zurück in Richtung Spiegel und grinste triumphierend. Hinterhältiges kleines Biest!

Nach der lächerlichen Zeitspanne von dreieinhalb Stunden hatten wir den Salon auch schon wieder verlassen. Ein kleiner Augenblick für die Menschheit, eine ewig langer für einen Vater. Nervlich am Ende und nach Begleichung der Rechnung mit einem noch schlechteren Rating als Griechenland, saß ich nun mit dem glücklichsten Kind der Welt wieder im Auto. Hier wurde ich dann so lange verhört, bis ich zugab, dass das Ergebnis, im Gegensatz zu meiner vorherigen Annahme, sogar richtig gut aussah. Das liegt bestimmt an der natürlichen Schönheit meiner bezaubernden Tochter und nicht an der neuen Frisur. Was soll ich sagen?: „Ganz der Vater!“ DNA-Test und Babyklappe nicht mehr nötig.

Mittwoch, 1. März 2017

BIBER DEVOT SUCHT MEISTER

Jetzt haben wir schon ein paar Jahre diesen „50 Shades of Grey“ Hype und ich weiß immer noch nicht warum. Ich habe mir den ersten Teil damals ja auch im Kino antun müssen. Erinnern kann ich mich eigentlich nur an eine einzige Szene. Das ist diese, wo der Typ in den Laden zu ihr geht, und dort Seil, Kabelbinder und Klebeband kauft. Da sitze ich also in diesem Kino, genau an dieser Stelle und warte darauf, dass jetzt folgender Slogan erklingt: „Hornbach, es gibt immer was zu tun. yippie jaja-yippie-yippie-yeah“

Jetzt ist ja gerade der zweite Teil dieser Baumarktwerbung im Kino und ich hab es immer noch nicht verstanden. Angeblich sind ja die Bücher nicht mal gut geschrieben. Kann ich nicht mitreden, habe diese nicht gelesen. Woher aber kommt also plötzlich diese Faszination für Lektüren dieser Art, den Filmen und das Thema BDSM. Jeder spricht plötzlich von Dom und Sub. (Ich bin a Underfrange, da is der Dom der Kader vou Dom und Jerry, aber fei nix anners.) Menschen die früher grundsoliden Beschäftigungen nachgegangen sind, schreiben plötzlich Bücher über dieses Thema und diese kommen dann auch noch richtig gut an.

Zu diesem Text wurde ich inspiriert, weil genau so ein Buch heute erschienen ist. Es trägt den klangvollen Namen „Entfessle mich!“ und ist von der Autorin Carmen Liebing. Jetzt ist mir diese Dame seit geraumer Zeit bekannt, man schreibt sich ab und zu mal über Facebook und so erschien sie mir eigentlich recht bodenständig, na ja halbwegs. Plötzlich haut die so ein Buch raus, dass auch noch dermaßen gut sein muss, das sogar schon Fanseiten zu diesem Thema das Werk erwähnten. Und ich verstehe es wieder nicht. Über den Inhalt von „Entfessle mich!“ kann ich nicht wirklich was sagen, Literatur dieser Art ist nicht mein Ding und habe es deshalb auch nicht gelesen. Das müsst ihr schon selbst tun.

Woher haben all diese Menschen denn plötzlich dieses Hintergrundwissen um solche Bücher zu schreiben? Ich habe mich damit abgefunden, dass es seit 2001 mehr Terror-Experten als Terroristen gibt, damit kannst du ja aber auch im ZDF auftreten. Ich bezweifle aber stark, dass der Fernsehgarten Experten dieser Richtung einlädt. Auch für einen BDSMStadl in der ARD fehlt mir jegliche Phantasie.

Nebenbei, für Interessierte: Das Buch gibt es unter anderem bei Amazon für 6.99 Euro, falls jemand ein Geschenk für die Schwiegermutter braucht, jetzt zugreifen! Das Gesicht möchte ich sehen. Momentan nur als E-Book erhältlich, Taschenbuch folgt Ende dieser Woche.

Zurück zum Thema. Plötzlich aber hatte ich eine Vision. Das passiert, wenn Männer ihre Frauen mit in Baumärkte schleppen. Da die Autorin selbst auch verheiratet ist, ist ihr wohl genau dies passiert. Ist ja auch klar. Habt ihr schon mal gegoogelt, was so typische BDSM-Utensilien im Sex-Shop oder auch im Internet kosten. Da wirst du ein Vermögen los, da wird der Baumarkt zum neun Eldorado der Frau. Tupperabende „und Partylight Kerzen gehören ab sofort der Vergangenheit an, bei der modernen Frau von heute steigen im Wohnzimmer BDSM-Nights.

Früher ist die Dame des Hauses völlig gelangweilt ihrem Mann im Baumarkt hinterher gelaufen, heute rennt sie voraus, sieht Bretter und Nägel, schon denkt sie sich entzückt: „Hey hey, da nagel ich mir doch ein Andreaskreuz ins Esszimmer. Für die Befestigung von Armen und Beinen schraubt sie Rohrschellen oben und unten an das Kreuz und die Peitsche wird durch ein Bambusrohr ersetzt.

Wenn man das alles erst mal auf sich wirken lässt, erscheint plötzlich der Baumarkt Biber vor dem geistigen Auge, bekleidet in schwarzem Leder, mit Maske und Bambusrohr in der Hand und sagt. „Ruf mich an!“

Exakt in diesem Moment werdet ihr feststellen, warum es OBI gibt und was BDSM eigentlich bedeutet: „BIBER DEVOT SUCHT MEISTER!“ yippie jaja-yippie-yippie-yeah


Dienstag, 28. Februar 2017

Der erotische Stromtarif – romantisch, rosa, revolutionär

Die absurdesten Geschichten muss ich nicht suchen, die kommen eigentlich immer alleine zu mir. Zum Beispiel per Post.

Hatte ich zum Ende letzten Jahres zwei Briefe von meinem Gas- und Stromversorger im Briefkasten gefunden. Wichtig zu erwähnen ist hierbei, dass es sich bei Gas- und Stromlieferant um das selbe Unternehmen handelt.

Inhalt erstes Schreiben:
"Sehr geehrter Herr Mahr, „bla bla bla“ Gas wird 2017 billiger."
Ha denk ich mir, läuft bei dem Herrn Mahr. Bin begeistert.

Inhalt zweites Schreiben:
"Sehr geehrte Frau Mahr, „bla bla bla“ Strom wird 2017 teurer."
Wer auch immer diese Frau Mahr ist, läuft nicht bei ihr!
Zum Glück bin ich nicht Frau Mahr! 
 
Frau Mahr, echt jetzt? Abgesehen davon, dass die Anrede in den Abrechnungen 2015 noch richtig formuliert war, ist die Frage nun ganz klar: „Wo kommt jetzt eine Frau Mahr her?“ Hat mich doch etwas ins grübeln gebracht. Schockschwerenot, wissen die etwa schon mehr über meine Zukunft in diesem Jahr als ich und wenn ja, woher?

Plötzlich fiel es mir ein. Es waren die alten Götter, die der Griechen, der Römer, der Ägypter, oder der Germanen. Aber welche davon nun? Die griechischen Götter fallen aus, die müssen ständig für zweitklassige Serien wie Herkules herhalten oder für irgendwelche B-Movies. Die haben für so etwas keine Zeit. Die Ägyptischen sind eigentlich im Ruhestand seit Stargate endgültig eingestellt wurde und bei den ganzen Filmen die die schon gedreht haben leiden sie bestimmt nicht unter Altersarmut. Die nordischen Götter haben scheinbar einen wahnsinnigen Deal mit Marvel Comics abgeschlossen und sind mit den Avengers und Thor ganz groß ins Filmgeschäft eingestiegen. Bleiben also nur noch die römischen Göttlichkeiten übrig. Keine Filme, außer mal eine Erwähnung bei Asterix, sonst nur Sachbücher und Jupiter dient auch nur noch als Planet im System, dessen Aufgabe darin besteht, dass er Kometen und Asteroiden abfangen muss für die Roland Emmerich keine Verwendung in einem Weltuntergangsfilm hatte. Man könnte fast glauben, die Rente der alten Götter wurde von deutschen Politikern geregelt. Asteroiden aufhalten, die interplanetare Version von Flaschenpfand sammeln. Die traurigste Geschichte die ich je gehört habe.

Zurück zum Thema. Auf einmal ist mir alles ganz klar. Ihr könnt die NSA und Edward Snowden vergessen. Amor arbeitet um seine Rente aufzubessern undercover für 450 Euro als Whistleblower und dies bei meinen Stadtwerken. So schauts nämlich aus!

Hab dann diese Theorie aber doch wieder verworfen. Wahrscheinlich war es nur ein jämmerlicher Versuch von den Stadtwerken, von der Strompreiserhöhung abzulenken. Es wie einen erotischen Stromtarif aussehen zulassen. Es ist ja jetzt schon Februar 2017 und das Jahr hat nur noch 10 Monate. Für einen Single finde ich ist das erscheinen einer Frau Mahr 2017 ein sehr ambitionierter Termin. Amor hin oder her. Ganz abgesehen davon, was der mir sonst so mit seinen Pfeilen bisher geschossen hat......

Und überhaupt, wie sollte das denn ablaufen?

Ich so in der Apotheke: "Hey du zauberhafte pharmazeutisch technische Angestellte, dürfte ich dich ganz romantisch um eine Schachtel Fieberzäpfchen und deine Hand bitten."

Antwort der modernen Alchemistin: "Ja natürlich gerne, Päckchen Taschentücher dazu?" 

Somit wäre mir nun auch das System von Treuepunkten in der Apotheke verständlich. Trotzdem hege ich aber doch leichte Zweifel an den Erfolgsaussichten dieses unwahrscheinlich romantischen Plans.

Ich denke, das Verfahren müsste man verbessern in dem man es beschleunigt. Die vermeintliche Braut muss praktisch überrumpelt werden. Sie darf überhaupt keine Chance bekommen ablehnen zu können. Was wir brauchen ist die mobile Hochzeit. Dafür braucht man aber einen besseren Namen, der deutscher klingt. Blitzhochzeit, deutscher gehts nicht. Und wir benötigen mobile Standesbeamte, die man nicht vorbestellen muss. So etwas wie einen „Standesbeamten to go.“ 

Du triffst also die Frau von der du glaubst, dass es die Richtige ist, rennst ins Rathaus, das stehen dann irgendwo auf dem Gang die Standesbeamten to go und warten auf ihren Einsatz. Du schnappst dir also so einen dieser staatlichen Fachkräfte, zurrst ihn mit einem Spanngurt auf einem Sackkarren fest und karrst ihn zu deiner Auserwählten. In meinem Fall rase ich also mit dem Kameraden auf der Sackkarre in die Apotheke und die Angebetete wäre so perplex, dass ihr ein "Nein du Freak, wer bist du überhaupt" gar nicht in den Sinn kommt. Schon ist die Sache gelaufen.

Natürlich sollte man dafür sorgen, dass der Standesbeamte auf seiner Karre einen sicheren Stand während der Zeremonie hat. Es würde irgendwie die Stimmung trüben, die Erotik dieses Moments zerstören, wenn der Vertreter aus dem Rathaus kurz bevor die Braut zum „Ja ich will“ kommt, kopfüber samt Transportgerät in den Ständer mir den Präparaten gegen Ausschlag im Intimbereich fällt. Aber sonst finde ich den Plan absolut revolutionär.

Verwirrende Zeiten

Holla, die Waldfee sag ich da nur. Dies ist nun schon der zweite Eintrag im Jahr 2017. Das sind ebenso viele wie im gesamten Jahr 2016 und es ist noch nicht mal das erste Quartal vorbei. 

Dazu kam es aber auch nur, da ich vor einiger Zeit gelesen hatte, dass Forscher herausfanden, dass der Grönlandhai bis zu 400 Jahre alt werden kann. Vielleicht auch älter, sie haben wohl bloß kein älteres Exemplar entdeckt. Wie die Forscher das genaue Alter festgestellt haben ist mir unklar, einen Ausweis hatte Angaben zufolge keines der Tiere bei sich.

Pffff, 400 Jahre. Das ich nicht lache. Da warten wir jetzt nochmal 20 Jahre und dann ist das das gesetzliche Renteneintrittsalter. Also echt jetzt. 

Ich vermute ja, dass sich die Tiere zur großen Zusammenkunft im Polarmeer treffen, wo sich sich dann gegenseitig die Köpfe abbeißen. In Zukunft heißt es dann wohl: "Der Grönländer - Es kann nur einen geben!" Außer Til Schweiger ist schneller, dann wird es wohl der "KeinKopfHai!" Bäää

Des Weiteren habe ich gelesen, dass es im Sommer 2013 einen heftigen Brand auf dem Flughafen von Nairobi gab. Das ist jetzt keine spektakuläre Meldung mehr, ist ja schon über drei Jahre alt, aber was mich stutzig machte, ist der Umstand, dass die Burschen da einen voll funktionsfähigen Flughafen hatten, mitten im afrikanischen Kenia. Wer hat den gebaut? Ich frag ja nur, evtl. sollte man die Baumeister mal nach Berlin einladen.

Ich glaube diese Meldung ist entweder der Beweis für:
a) Außerirdische (Willkommen zurück, eure Pyramiden stehen noch) oder
b) Lügenpresse (pffff, Flughafen in Afrika, dass ich nicht lache)

Meine größte Befürchtung liegt aber wohl darin, dass ich die Tage in der Zeitung lesen werde, dass es zu einer Explosion in einem unterirdischen Bahnhof im Kongo kam....Kinshasa21, na herzlichen Glückwunsch!

Von Löwenzahn und Raumkrümmung

Da meine Motivation zum schreiben 2016 ungefähr so ausgeprägt war wie chinesische Menschenrechte, hab ich mir für dieses Jahr vorgenommen die Zahl der Einträge vom letzten Jahr zu verdoppeln. Also statt ganze zwei Texte, mindestens vier. Was für ein Stress. Eigentlich wollte ich das Schreiben schon fast ganz lassen, aber ich wurde so oft darauf angesprochen, dass ich es doch nicht ganz aufgeben werde/möchte.

Das Mahrtyrium zu schreiben ist nicht besonders schwer für mich. Keine der Geschichten ist vollends erfunden, sondern beruht auf Ereignissen, die tatsächlich so passiert sind und/oder wie sie in meinem Kopf ablaufen. Beispielsweise die Geschichte mit meiner Schwester, diese, was ich beim tippen und veröffentlichen nicht bedacht habe, diese Einträge auch ließt. Mir war nicht bewusst, dass ihr die Existenz dieses Blogs bekannt war. Natürlich hat sie sich dann auch protestierend dazu geäußert: „Ich bin keine rollende Zucchini!“ Hoppla, zum Glück wohnen wir 200 Kilometer voneinander entfernt.

Es liegt also nicht daran, dass mir nichts eingefallen wäre, sondern tatsächlich an meiner fehlenden Motivation, denn Themen gibt es genug. Für Satire und Nonsens gibt es wohl kein besseres Umfeld als diesen Planeten, seine Bewohner und meine meist recht fragwürdige Gedankenwelt.

Natürlich könnte dies aber auch an meinem fehlenden Verständnis für Dinge liegen, die für alle anderen völlig normal sind. So wurde ich doch tatsächlich um Rat gefragt, warum denn der Full HD super Flachbild TV, mit „schießmichtod“ Funktionen, kein hochauflösendes Bild darstellt.

Ich möchte hier erwähnt haben, dass ich stolzer Besitzer eines Röhrenfernsehers mit einer Bildschirmdiagonale von ca. 45 Zentimetern bin. Davon abgesehen, dass in der heutigen Fernsehtechnik weder eine Röhre, noch 45 cm, im Gegensatz zu anderen Bereichen des Lebens (hüstl), der Rede wert sind, habe ich dieses Gerät auch nur einmal im Jahr in Gebrauch und alle zwei Jahre zu einem Fußballgroßereignis. Um es kurz zu machen, der Gipfel der Technologie besteht für mich noch immer in einer normalen Kaffeefiltermaschine.

Als Mann wirst du diese Unfähigkeit natürlich so nicht kommunizieren, sondern du schaust mit dem professionellsten Blick den du nur aufsetzen kannst in den Raum hinein, um deine völlige Ahnungslosigkeit zu überspielen. Nach ca. fünf bis zehn Minuten dumm Guckens nimmst du dann wissend die Bedienungsanleitung um nun in dieser als ersten Punkt folgende Überschrift zu lesen: „Was befindet sich im Karton?“ Hä?! Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten, was sich in der Umverpackung eines Fernsehapparates befindet, aber nur als Tipp, es ist keine Dosenmilch.

Vielleicht ist es aber auch Toleranz für gewisse Dinge und Ereignisse an der es mir fehlt. Während der ganzen Prozedur mit dem TV-Teufelswerk, lief im Hintergrund live die Endausscheidung für die achte Plage der Menschheit, in dieser, diesmal mit gesamteuropäischer Unterstützung festgelegt wurde, wer 2017 für Deutschland den letzten Platz beim ESC erkämpfen darf. Und ich hatte noch nicht einmal Dosenmilch zum anstoßen. Schicksal: 0 points!

Im Lexika kann man nachlesen, Toleranz kommt vom lateinischen Wort tolerare, dass „erdulden“ bedeutet. Erdulden ist jetzt nicht so meine Stärke. Besonders nicht, wenn sich mein fahrbarer Untersatz im Winter denkt: „Aaalder, echt jetzt minus 20°? Fick dich, ich bleib wo ich bin, komm im Frühling wieder!“ Da ist dann die Begeisterung natürlich grenzenlos.

Im Frühling allerdings, kommt es dann zum völligen Unverständnis, wenn Topfpflanzen alleine schon deshalb eingehen, weil sie meinen Namen hören, der Löwenzahn aber wiederum beim Anblick meines Balkons freudestrahlend ausruft: „Steinplatten, wie geil ist das denn? Da wachs ich doch mal durch!“ Wir machen uns sorgen um genmanipulierten Mais und Zombies, dabei lauert die Gefahr unter unseren Terrassen und Balkonen. Da sollte man mal eine Horrorserie daraus machen: "The growing green" oder "The Revenge of the Dandelion!"

Zum Schluss habe ich dann das Wort Toleranz mal gegoogelt um als erstes dann im Online-Duden folgendes zu lesen:

To­le­ranz, die
Wortart: Substantiv, feminin“

Oooops, feminin! Da fällt mir dan auch nur noch Umberto Ecos Roman "Der Name der Rose" ein: ".....sie hat etwas diabolisches an sich, etwas feminines." Na gut, dann werde ich mich halt einfacheren Dingen widmen, wie zum Beispiel dem Multiversum oder der Frisur von Donald Trump.