Samstag, 17. August 2013

Weil mich die Kartoffel ganz Banane macht

Samstag Abend 19:30 Uhr, der richtige Moment für mich um einen Supermarkt zu betreten. Für eine menschenscheue Person wie mich der beste Zeitpunkt. Außerdem ist die Auswahl meist so gering, dass man erstens nicht lange braucht und zweitens gar nicht die Möglichkeit hat übertrieben viel einzukaufen. Ganz klarer Vorteil, wenn man in der Finanzwelt gleich nach Griechenland erwähnt wird.

Was mir aber trotz Zeitmangel immer wieder auffällt sind die Bio-Produkte, insbesondere in den Obst- und Gemüseregalen. Habe mal wieder gedacht, hey Bananen wären doch eine super Idee. Jetzt bekommt man um diese Uhrzeit ja nur noch Bio-Bananen. Egal dachte ich mir und bewegte mich, mit Gedanken an meinen Finanzstatus, in einer Sirtaki ähnlichen Kreisbewegung um den Obststand herum zu den Bio-Bananen. Andere gab es es ja nicht mehr. Diese wahren noch zu genüge vorhanden, sahen auch gut aus, also schlug ich zu. Vier oder fünf Bio-Bananen verpackt in einer Folie. HÄ? BIO-BANANEN IN EINER PALSTIKFOLIE? Zu Testzwecken schaute ich bei den Bio-Katroffeln vorbei. Dort angekommen, riskierte ich einen verwegenen Blick zu den Erdäpfeln um zu erkennen, dass diese ebenfalls in einer Plastiktüte verpackt waren. Bio-Obst verpackt in Plastik. Also um das zu verstehen, müsst ihr erstmal genügend chemisch gedüngtes Obst futtern, sodass eine ausgewachsene Psychose entsteht um überhaupt an die Medikamente ran zukommen, die es euch erst ermöglichen dies begreifen zu können. Bio-Gemüse in Plastiktüten ist so ähnlich als wenn ich sagen würde: „Hey ich habe endlich das Rauchen aufgehört, aber ohne Koks hätte ich es nie geschafft.“

Also ich weiß nicht wer auf diese Idee kam und welchen Alkohol diese Menschen trinken. Aber ich denke, wenn dies Gruppe von Menschen auf Ouzo aus Griechenland umsteigen würden, könnten sie einen enormen Teil zur Bewältigung der griechischen Finanzkrise beitragen. Unter drei Flaschen Ouzo zum Frühstück können solche Ideen wohl nicht entstehen. Und der Level muss den ganzen Tag gehalten werden, sieben Tage in der Woche. Solche Menschen fahren nicht in Urlaub, die gehen auf Entgiftung.

Da mir das Thema jetzt so gar nicht aus dem Kopf ging, fiel mir ein, dass dies jetzt nur ein kleiner Supermarkt war und dass in größeren Märkten, wie EDEKA oder Marktkauf bestimmt auch Kartoffeln einzeln gekauft werden können, also lose und nicht in Plastik verpackt. Habe mich dann mal umgesehen und festgestellt, ja dies ist sehr wohl möglich in größeren Geschäften. Jetzt ist es aber eher unvorteilhaft Kartoffeln lose in den Einkaufswagen zu werfen um nicht zusagen schlichtweg doof. Insbesondere beim zahlen an der Kasse kann dies zur enormen Zeitverlust führen. Von dem dummen Gesicht der Verkäuferin will ich gar nicht sprechen, wenn sie jede Kartoffel einzeln wiegen und in die Kasse einscannen müsste. Dies würde wohl spätestens beim losen Verkauf von Bio-Erdnüssen auf Unverständnis auf Seiten des Personals führen. Also hat man sich hier nun auch Abhilfe geschaffen, in dem die Geschäfte in ihren Obst- und Gemüseabteilungen ein praktisches Hilfsmittel eingeführt haben. Angebracht auf Ständern, auf Rollen oder zusammengeheftet, hängen dort nun.......Plastiktüten in die ich meine Bio-Kartoffeln einpacken kann. Manchmal stößt sogar Alkohol an seine Grenzen.

Nach dieser Erfahrung lasse ich mir jetzt erstmal einen Termin bei einem Psychologen geben um an die besagten Medikamente ran zukommen und zur Sicherheit werde ich in den nächsten Supermarkt gehen und dort Sachen für mein Frühstück kaufen – drei bis vier Flaschen Ouzo, den gibt es nämlich nur in recyclingfähigen Glasflaschen.

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