Samstag Abend 19:30 Uhr, der richtige
Moment für mich um einen Supermarkt zu betreten. Für eine menschenscheue Person wie mich der beste Zeitpunkt. Außerdem
ist die Auswahl meist so gering, dass man erstens nicht lange braucht
und zweitens gar nicht die Möglichkeit hat übertrieben viel
einzukaufen. Ganz klarer Vorteil, wenn man in der Finanzwelt gleich
nach Griechenland erwähnt wird.
Was mir aber trotz Zeitmangel immer
wieder auffällt sind die Bio-Produkte, insbesondere in den Obst- und
Gemüseregalen. Habe mal wieder gedacht, hey Bananen wären
doch eine super Idee. Jetzt bekommt man um diese Uhrzeit ja nur noch
Bio-Bananen. Egal dachte ich mir und bewegte mich, mit Gedanken an
meinen Finanzstatus, in einer Sirtaki ähnlichen
Kreisbewegung um den Obststand herum zu den Bio-Bananen. Andere gab
es es ja nicht mehr. Diese wahren noch zu genüge vorhanden,
sahen auch gut aus, also schlug ich zu. Vier oder fünf
Bio-Bananen verpackt in einer Folie. HÄ? BIO-BANANEN IN EINER
PALSTIKFOLIE? Zu Testzwecken schaute ich bei den Bio-Katroffeln
vorbei. Dort angekommen, riskierte ich einen verwegenen Blick zu den
Erdäpfeln um zu erkennen, dass diese ebenfalls in einer
Plastiktüte verpackt waren. Bio-Obst verpackt in Plastik.
Also um das zu verstehen, müsst ihr erstmal genügend
chemisch gedüngtes Obst futtern, sodass eine ausgewachsene
Psychose entsteht um überhaupt an die Medikamente ran zukommen,
die es euch erst ermöglichen dies begreifen zu können.
Bio-Gemüse in Plastiktüten ist so ähnlich als wenn
ich sagen würde: „Hey ich habe endlich das Rauchen
aufgehört, aber ohne Koks hätte ich es nie geschafft.“
Also ich weiß nicht wer auf diese
Idee kam und welchen Alkohol diese Menschen trinken. Aber ich denke,
wenn dies Gruppe von Menschen auf Ouzo aus Griechenland umsteigen
würden, könnten sie einen enormen Teil zur Bewältigung
der griechischen Finanzkrise beitragen. Unter drei Flaschen Ouzo zum
Frühstück können solche Ideen wohl nicht entstehen. Und der Level muss den ganzen Tag gehalten werden, sieben Tage in der Woche. Solche Menschen fahren nicht in Urlaub, die gehen auf Entgiftung.
Da mir das Thema jetzt so gar nicht aus
dem Kopf ging, fiel mir ein, dass dies jetzt nur ein kleiner
Supermarkt war und dass in größeren Märkten, wie
EDEKA oder Marktkauf bestimmt auch Kartoffeln einzeln gekauft werden
können, also lose und nicht in Plastik verpackt. Habe mich dann
mal umgesehen und festgestellt, ja dies ist sehr wohl möglich in
größeren Geschäften. Jetzt ist es aber eher
unvorteilhaft Kartoffeln lose in den Einkaufswagen zu werfen um nicht
zusagen schlichtweg doof. Insbesondere beim zahlen an der Kasse
kann dies zur enormen Zeitverlust führen. Von dem dummen Gesicht
der Verkäuferin will ich gar nicht sprechen, wenn sie jede
Kartoffel einzeln wiegen und in die Kasse einscannen müsste.
Dies würde wohl spätestens beim losen Verkauf von
Bio-Erdnüssen auf Unverständnis auf Seiten des Personals
führen. Also hat man sich hier nun auch Abhilfe geschaffen, in
dem die Geschäfte in ihren Obst- und Gemüseabteilungen ein
praktisches Hilfsmittel eingeführt haben. Angebracht auf
Ständern, auf Rollen oder zusammengeheftet, hängen dort
nun.......Plastiktüten in die ich meine Bio-Kartoffeln einpacken
kann. Manchmal stößt sogar Alkohol an seine Grenzen.
Nach dieser Erfahrung lasse ich mir
jetzt erstmal einen Termin bei einem Psychologen geben um an die
besagten Medikamente ran zukommen und zur Sicherheit werde ich in den nächsten
Supermarkt gehen und dort Sachen für mein Frühstück
kaufen – drei bis vier Flaschen Ouzo, den gibt es nämlich nur
in recyclingfähigen Glasflaschen.
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