Samstag, 8. August 2015

Heute mit: der Morgenlatte, AC/DC und dem Club

Ich wurde jetzt ja schon des öfteren mal über die verschiedenen Netzwerke schriftlich, aber auch schon persönlich von Menschen auf das MahrTyrium angesprochen. Es war auch durchweg sehr positiv. Manchmal kommen da dann aber echt faszinierende Bemerkungen. Die schönste Aussage war von einer Frau. Ihr Name ist Diana. Diana kennt mich nun seit Ende 2013. Nach etwas einem Jahr, kam sie dann darauf, dass ich diesen Blog schreibe. Sie machte sich dann wohl auch gleich mal ans lesen. Beim nächsten zusammen treffen, wir sehen uns fast täglich, sie ist nämlich eine Arbeitskollegin, sagte sie dann folgenden Satz zu mir: „Hey du hast ja richtig was im Kopf.“
Was hatte sie eigentlich das ganze Jahr über vorher über den Inhalt meines Kopfes gedacht?

Aber wie gesagt die Resonanz ist echt überwältigend, selbst von Menschen die mich nicht persönlich kennen. Viele sind davon überzeugt das ich das beruflich machen sollte. Das ist so der häufigste Kommentar den ich von Freunden und Fremden bekomme. Der beste Einfall ist der, wenn sie mich dann immer gleich auf eine Bühne stellen wollen. Ich soll also, mehr oder weniger, den ganzen lieben Tag sinnlos daher plappern. Gut, meine Chefs würden sagen: „eigentlich ändert sich da nichts für dich.“

Jetzt sind meine zwei Chefs nicht unbedingt ideale Referenzpunkte. Der erste hat BWL studiert. Für die, die jetzt nicht recht was damit anfangen können, das sind diese Menschen, die ständig von Wachstum in der Wirtschaft sprechen. Vom eeeeeeewigen Wachstum. Dabei weiß doch jede Ehefrau schon, dass das ewige Wachstum ein Märchen ist. Die schaut nur ihren Mann an und sofort ist ihr klar, das werden keine 20 cm mehr. Aber das interessiert den BWLer nicht. Der wacht früh auf, sieht seine Morgenlatte und ruft: „Wachstum, ewiges Wachstum!“ Mit der Stimmlage von Darth Sidious in Star Wars: „Unbegrenzte Maaaaaacht!“ Dann fällt er zusammen und ist ganz klein und verschrumpelt. Mal eine Info für die Damen. Die Morgenlatte ist nicht zum "Gebrauch" geeignet. Sie dient alls reiner Funktionscheck für den Körper. Der Mann wacht morgens auf und umgehend beginnt der Test. Der Körper überprüft dabei die drei wichtigsten Funktionen:

gähnen - Sauerstoffzufuhr - check!
strecken - Bewegungsapparat - check!
Morgenlatte - Gehirn aktiv - check! Also keine "verfrühte Freude" aufkommen lassen Ladys!

Der nächste Chef ist ein Club-Fan. Damit dürften die meisten wissen was ich meine, für den Rest erkläre ich das noch etwas genauer. Der Club-Fan ist ein Fan der lustigen Ballspieler vom 1. FC Nürnberg, kurz „der Club“ genannt, dementsprechend nennt sich der Fan auch „Clubberer.“ Das Leben eines Clubberersssssss ist eine Geschichte des Leidens. Es ist schon mehr eine Religion, ein Glaube. Der Club-Fan glaubt nämlich daran, dass man mit 16 Punkten und 20 erzielten Toren in der Saison, die Liga halten kann. Meistens jedoch nicht, endet der Spieltag doch so oft mit der Kreuzigung der Mannschaft und die Saison mit dem Abstieg. Zugegeben, dass ist mit fast allen fränkischen Fußballmannschaften so die Überregional spielen, aber die Nürnberger sind halt die Größten. Eigentlich könnte man sagen, der Club ist der FC Bayern von Franken, nur halt ohne Pep.

Zurück zum Thema Bühne. Der nächste ist mein Bankberater. Der droht mir schon mich wegen unterlassener Hilfeleistung anzuzeigen - Hilfleistung gegenüber meines Kontos. Sein Verbündeter, der Kontoauszugsdrucker, der druckt schon gar nicht mehr „Soll“ oder „Haben“ oder gar Beträge auf meine Auszüge, der druckt kleine griechische Fähnchen und Bilder von der Costa Concordia darauf.
Mieser kleiner hinterlistiger Schrotthaufen!

Erschwerend ist der Umstand, dass, wenn ich vor Publikum reden soll, dazu neige noch schneller als ich das eh schon tue und natürlich umso undeutlicher zu sprechen. Es wäre also dann ein Vortrag, mit vom Sinn völlig befreitem Inhalt, den keiner versteht. Gut, damit kommen Angela Merkel und Franz Beckenbauer seit Jahren/Jahrzehnten durch. Bei so einem Auftritt wäre ich dann wohl eine Mischung aus Michael Mittermeier , Martin Schneider, Piet Klocke, Rolf Miller und Olaf Schubert. Hoch interessante Mischung, leider sind die Fähigkeiten der genannten Herrn bei mir eher suboptimal verteilt:

Piet Klocke: Satzbau
Rolf Miller: Zusammenhang des Inhalts
Martin Schneider: Obtik
Olaf Schubert: Körpergröße
Michael Mittermeier: Initialen........Schade!

Das wäre nur noch zu toppen mit den Klamotten von Martin Rassau als Waltraud und der Frisur von Ingo Appelt.

Das nächste Problem, wo sollte ich damit auftreten? Findet mal eine Region, wo die Menschen „intelligent“ genug sind, für mich zu bezahlen. Mein Favorit wäre ja der Haslinger Hof. Nirgends hab ich mich bisher unbeliebter gemacht als dort. Da könnte ich auch gleich mit einer amerikanischen Flagge durch Teheran laufen, das Ergebnis wäre das gleiche: Wütende Discofox-Tänzer die mir den Dschihad erklären und mich mir dem Rollator überfahren wollen. Wäre mal was neues. Zudem ist für einen Franken der Weg nach Oberbayern nicht gerade ungefährlich. Die normale Strecke führt durch die Oberpfalz. Das ist nicht lustig, nein auch nicht funny. Man schickt auch keinen Israeli mit dem Auto nach Ägypten, quer durch den Gazastreifen. Und dann sprechen die in Bayern ja auch eine ganz andere Sprache. Die zivilisierte subtile fränkische Sprache und das barbarisch bayrische Höhlenlatein sind grundverschieden. Was glaubt ihr, warum die Politiker so viele Menschen aus dem Ausland nach Bayern schicken und dann verlangen, dass sie einen Deutsch-Test machen? Da steckt doch System dahinter. Keine Arme, keine Kekse!

Als Franke könnte ich mir noch die „Comödie Fürth“ vorstellen. Da mach ich am Anfang zwei drei Club Witze, schon hätte ich die Fürther auf meiner Seite. Vorteil auch, ich könnte mit dem Martin gleich Klamotten tauschen. Da ist nur das Problem, dass der "Maddin" paar Nummern Größer ist als ich. Der sieht dann in meinen Klamotten aus, wie der Typ von AC/DC in seiner Schuluniform (Highway to Fürth) und ich wie ein ausgeleiertes Zebra mit Cellulite. Zudem könnt ich dann, dank der anfänglichen Club Witze nicht mehr in Nürnberg auftreten. Ich bin mir sicher, man kann Menschen auch mit 3-inam-Weggla steinigen. Man darf die Dinger halt bloß nicht auftauen.

Es gäbe natürlich noch die ultimative Bühne in Franken, in Veitshöchheim. Fastnacht in Franken. Jetzt ist es aber so, da sitzt jedes Jahr der Söder. Markus Söder und ich zusammen in den Mainfrankensälen. Sollte der Söder vorher herausfinden wer ich bin, wäre ich wohl der erste Mensch, der von einem Politiker mit einer sprechenden Nilpferdhandpuppe die den Namen Amanda trägt, vor laufender Kamera erschlagen werden würde. Jagdszenen aus Veitshöchheim musikalisch untermalt mit einem Lied von Udo Jürgens, gespielt von der Altneihauser Feierwehrkapell’n, Gesnag: Bernd Händel „Vielen Dank für die Blumen, vielen Dank wie lieb vooooooon diiiiiiiiiiir“


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