Mit was
kann man auf diesem Planeten heute noch Aufregung erzielen? Mit der
Wahrheit.
Scheinbar
leben wir in einer Zeit und einem Land wo die wenigsten Menschen noch
die Wahrheit sagen über das was sie tatsächlich denken.
Das
beginnt schon bei der Geburt. Klar, für die Eltern ist das eigene
Baby immer das schönste überhaupt. Aber für uns Außenstehende
sieht das manchmal ganz anders aus. Aber was will man das auch
anderes sagen? Neugeborene sind optisch nun mal, och ich sag mal,
„suboptimiert.“ Das kannst du den frisch gebackenen Eltern aber
nicht sagen. Da stehst du dann brav da und sagst was das für ein
hübsches Baby ist, dabei denkst du, mit dem Gesicht kann es glatt
Bundeskanzlerin werden.
Es
dauert nicht lange und die frisch geborene Jung-Kanzlerin kommt in
den Kindergarten. Egal wie sie sich da aufführt, die Kindergärtnerin
wir den Eltern mitteilen, das die Angela-Jaqueline-Tiffany ja so ein
liebes Kind ist und jetzt schon Führungspersönlichkeit zeigt.
Eigentlich wollte sie ja sagen, dass der Saubankert mit dem
auszüllten Bratworschtgsicht a verwöhnta Görn is die alle anneren
rum kommandieren will und derra a drum Schelln zu jeder vollen Stund
verpasst ghört, aber nääää, glochen wärd. A so a liebs Kind is es.“ Subber,
da kann i mich aufrech über sowas.
Das
Szenario hört ja aber nicht im Kindergarten auf, sondern wird in den
Grundschulen nicht nur fortgesetzt sondern sogar noch erweitert. Da
heißt es dann, dass die Angela-Jacqueline-Tiffany, Probleme damit
hat das gelernte Wissen umzusetzen. Das ist aber nur ein Code. Die
Lehrerin will oder darf nicht sagen, dass dieses Prachtexemplar
menschlicher Dummheit fauler ist als spanische Wohnbaukredite. Jetzt wo sie die Eltern dazu gesehen hatt, ist ihr völlig klar wo dieser laufende genetische Unfall herkommt. Ist ja auch klar, man sieht ja in jeder Talk-Show die Leute die ihren Kinderen solche Namen geben, da wird einem einiges klar. IQ gleich Raumtempartaur eines Iglus.
So
zieht sich das durch unser ganzes Leben. Eltern sind da aber auch
nicht besser. Kinder werden schon so erzogen nicht mehr das zu sagen
was sie denken. Wer sagt den zu seinem Kind, also was du da gemalt
hast kann ich nicht erkennen. Da sagst du, da hast du aber zwei sehr
schöne dicke Elefanten gemalt. Blöd ist wenn darauf die kleine
Kinderzimmer-Terroristin sagt, dass das doch Mama und Papa sind die sie da
gemalt hat.
Das
erstaunliche ist daran ist, das jetzt die Mama immer noch ruhig
bleibt und stolz auf ihre Göre ist. Sag du als Mann mal deiner
besseren Hälfte das sie wie ein Elefant aussieht, da hat dann dein
Rüssel erst mal zwei Monate Pause.
Wo
wir schon wieder beim nächsten Punkt sind. Die Frau kann ihrem Mann
liebevoll sagen, dass er doch ziemlich zugelegt hat. Welcher Mann
darf das ungestraft seiner Frau sagen? Welcher Mann sagt nachts
seiner Frau, dass sie sich bitte langsam ins Bett legen soll, weil er
sonst wieder durch den Katapult-Effekt mit der Nase an die Raumdecke
geschleudert wird.
Wer
sagt seiner Frau, dass sie in einer so rasanten Geschwindigkeit zu
nimmt, dass sie mit ihrem ständigen Kaufen von neuen Klamotten
alleine die Konjunktur von Spanien, Italien und Griechenland
ankurbeln könnte.
Selbst
bei einfachen Fragen muss man heute schon aufpassen. Man(n) kann
nicht jede Frage stellen wie er sich das vorstellt. Als ich einen
Bekannten von mir mal gefragt habe, wie lange er jetzt schon
verheiratet ist, hat dieser seiner Frau zugerufen: „Hey Uschi, wann
ham mir jetzt keihert, du wann war jetzt des?“
Eine
einfache ehrliche Frage, die aber durchaus nicht impliziert, dass sie
eine einfache Antwort darauf geben wird. Ich habe in meinem Leben
schon einige Schimpfwörter gehört, aber
da bereue ich heute noch, dass ich kein Tonbandgerät in der Nähe
hatte.
Zum
Schluss soll noch erwähnt werden, das Wahrheit allerdings auch zu
sehr amüsanten Szene führen kann. Ich stand in einem kleine
Supermarkt und konnte dort folgendes unmittelbar Beobachten.
Ein
Rentner blockierte mit seinem Einkaufswagen das kleine Kühlregal.
Dahinter kam eine Frau ca. 40 Jahre alt die aussah wie eine Mischung
aus verwelkter Sumpfdotterblume und Daniela Katzenberger. Diese hatte
es wohl sehr eilig, kam aber dank dem Rentner nicht mit ihrem Wagen
an seinem vorbei. Als sie sich mit den Worten, „lassen Sie
sich nur Zeit mein Herr, ich muss ja nur zur Arbeit“ bei dem Opa
beschwerte, drehte sich diese herum, schaute das verkappte Botox-Model von oben bis unten an und konterte trocken: „Wooos? I
hab dachd in deim Gwerbe fängd mer erschd aufd Nacht o!“
Man
kann sehen, Wahrheit kann auch richtig Spaß machen, wenn man nicht
gerade ein Elternteil von einer Jung-Kanzlerin oder selbst die
Sumpfdotterblume ist. Auf jeden Fall habe ich den Opa an diesem Tag
zum „Man of the Match“ gewählt.
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