Donnerstag, 19. Juli 2012

Männliche Peinlichkeiten


Es gibt Dinge und Situationen, die können für uns Männer doch recht peinlich werden. Ich meine jetzt nicht das Vergessen von Hochzeitstagen oder so was in der Art, wobei dies ja schon dazu führen kann, dass du als Mann damit rechnen musst, dass dir deine Frau einen Exorzisten schickt - nein, ich rede von ganz anderen Dingen – heikleren Angelegenheiten.

Ein nettes kleines Beispiel hierfür wäre das Thema Verhütung. Jetzt leben wir doch in einer aufgeklärten Welt solange es nicht um Politik, Ausländer oder Finanzkrisen geht. Da könnte man eigentlich davon ausgehen, dass es bei diesem Thema zu keinerlei Verwicklungen kommen könnte – ha ha, falsch gedacht. Klar, Kondome, Pille alles kein Problem, aber wie sieht es da mit radikaleren Methoden aus, wie der männlichen Sterilisation? Oha, da kannst du als Mann was erleben.

Nehmen wir an, ein Mann entschließt sich zu diesem Schritt. Was glaubt ihr, was da los ist. Ich möchte jetzt keinen Namen nennen, sagen wir es handelt sich um einen gewissen Marcus M. (hi hi)
Also dieser hat beschlossen, sich sterilisieren zu lassen, und sucht hierfür einen Urologen auf. Was jetzt beginnt ist ein „Mahr“-Tyrium. Da wedelst du mit den Ohren schlimmer als zu seiner Zeit der Genscher.


Als erstes kommt es zu einem Gespräch mit dem Urologen über die möglichen Folgen. Über die psychischen, persönlichen und biologischen Folgen. Auf die genauen Inhalte möchte ich hier gar nicht eingehen, dass soll sich jeder Mann selbst gönnen. Am Ende des Gespräches stehst du dann mit der Information da, dass du nach einer Sterilisation als Selbstmord gefährdeter Single-Psycho mit Eiern so dick wie Wassermelonen enden wirst. Was für ein Aufklärungsgespräch. Hast du diese erste Hürde genommen, ohne dich von dem Arzt in den psychischen Untergang reden zulassen, geht es dann über zum Festlegen des Termins.

Gift in Tube
Beim genannten Fall hat die OP ein Chirurg übernommen. Von diesem bekommst du als Mann nun die Info, dass du nicht nur rasiert sein musst, sondern du auch noch zusätzlich Enthaarungscreme einsetzten solltest. Oha, das Thema kommt bei Männern ja nun gleich nach Häkeln. Da kennst du dich als Mann so gut aus wie die CDU mit Demokratie. Aber kein Verdruss, dies soll das kleinste Problem werden – denkst du dir – falsch gedacht!

Am Tag vor der geplanten ambulanten OP flitzt du also, auf der Jagd nach dieser Creme und ahnungslos wie du bist, in den erstbesten Drogeriemarkt – auf dem Land – also in einem Dorf. Blöder Fehler, saublöder Fehler. Da läufst du nun völlig überfordert vor den Regalen auf und ab auf der Suche nach dem Zeug und machst dabei einen doch eher erbärmlichen Eindruck. Die Hilflosigkeit riechend, wie der Vampir das Blut, stürzt die übermotivierte Verkäuferin auf dich zu und fragt, ob sie helfen kann. So nun nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Leise sagst du zu ihr, dass du auf der Suche nach Enthaarungscreme bist. Natürlich ist die Verkäuferin schwerhörig und frag noch mal nach. Das Spiel wiederholt sich solange, bis du völlig entnervt in völlig übertriebener Lautstärke rufst: „Enthaarungscreme brauche ich!“

So, wer in einem Dorfladen zur Feierabendzeit als Mann nach einer Enthaarungscreme fragt, der weiß wie es sich anfühlt, in der Pause beim Super Bowl aufzutreten. Die Köpfe von gefühlten 12000 Frauen drehen sich, mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen, in deine Richtung. Die Verkäuferin dreht sich mit dem Grinsen eines Breitmaulfrosches um, greift in das Regal nimmt eine Packung heraus und fragt: „welche Duftrichtung soll es denn sein?“ Wer jetzt glaubt, dass es eine gute Idee wäre die Situation aufzulockern, in dem er nach möglichen Geschmacksrichtungen fragt, irrt. Drogeriemarkt-Verkäuferinnen haben keinen Humor.

Um sich nicht weiter zu verstricken und dich um Kopf und Kragen zu reden, nimmst du die erste Packung der Verkäuferin, bezahlst und verlässt den Laden fluchtartig.

Nun hast du also das, was du brauchst und es geht zur Anwendung. Die Enthaarungscreme war übrigens von Pilca, Duftrichtung Aprikose. Dazu möchte ich Folgendes anmerken: Lieber Hersteller, mir ist zwar nicht bekannt, woher du kommst, aber wenn bei dir Aprikosen so riechen, dann wären die US Navy Seals schon längst mit Helikoptern bei dir eingerückt und hätten dich erschossen. Das Zeug stinkt, das geht glatt als Massenvernichtungswaffe durch.

Jetzt sitzt du also in deinem Bad mit einer Packung Enthaarungscreme, einer in der Schachtel beiliegenden Spachtel und einer Gebrauchsanleitung. Da Männer keine Packungsbeilagen lesen, geht es gleich los. Du schmierst dir mit der Spachtel das Zeugs auf das zu enthaarende Körperteil und wartest. Dabei stellst du fest, dass es schier unmöglich ist, Creme gleichmäßig auf nicht gerade Körperteile aufzutragen. Da du dir jetzt doch unsicher bist, wie es weiter geht, wirfst du wenigstens mal einen kurzen Blick auf die Packung und liest etwas von "10 Minuten einwirken lassen".



Davon ausgehend, dass Mann nicht alleine wohnt, aber nicht unbedingt möchte, dass evtl. vorkommende Mitbewohner davon etwas mitbekommen, werden das die wohl längsten 10 Minuten deines Lebens. Jede Wartezeit kommt aber auch an ihr Ende und das Ganze endet dann unter der Dusche. Klappte auch einwandfrei, kein Haar blieb übrig. Teufelszeug!

Die Liste der Peinlichkeiten wollte jedoch nicht abreißen. Am nächsten Tag erscheinst du beim Doc und wirst dort von einer hübschen medizinisch-technischen Angestellten, nennen wir sie einfachheitshalber Schwester Kathrin, in den OP-Raum der Praxis geführt. Der nächste Satz, den sie dann sagt, ist recht simpel gehalten, entbehrt aber nicht einer gewissen Erotik: „ziehen Sie bitte die Hose und Unterwäsche aus und legen sich hierhin". "Aber gerne Schwester Kathrin".

Sofort fängt sie im Hintergrund an, mit irgendwelchen Dingen zu herumhantieren. Im ersten Moment nicht erkannt, war es der zweite Blick, der hier für Erleuchtung sorgte. Sie bereitete das Desinfektionsmittel vor.

Desinfektionsmittel ist für eine, wenn auch kleine, OP nicht ungewöhnlich. Ich möchte hier nur eines erwähnen, Desinfektionsmittel in Kombination mit Enthaarungscreme verstößt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gegen die Genfer Konventionen, da bin ich mir ganz sicher.

Nun gut, solange Kathrin am Desinfizieren des gewissen Körperteils und im Raum ist, geht dir nur ein Satz durch den Kopf: „Keine Schmerzen!“ Tipp von mir: Da die MTA mit Sicherheit nochmal den Raum verlassen wird, wäre das Mitbringen eines Beissrings von echtem Vorteil.

Jeder Schmerz vergeht irgendwann, dann kommt aber auch schon der Chirurg. Der schnappt sich die schon von der MTA aufgezogen Spritze mit dem Mittel für eine kleine örtliche Betäubung. Wohinein genau er die Spritze jagt, möchte ich gar nicht wissen, aber innerhalb von 15 Minuten spürst du genauso wenig da unten als würde eine gewisse Angela M. nackt vor dir stehen. Da hilft noch nicht mal die Einnahme einer Jahresproduktion von Viagra.

In der Wartezeit bis die Betäubung richtig wirkt, fragte Schwester Kathrin, ob man bei der OP gerne Kopfhörer aufsetzen möchte, sie hätte da eine Kassette, das würde einem die OP-Zeit nicht solange vorkommen lassen. Weiterer Tipp: Nehmt euer Handy oder einen MP3-Player mit eurer eigenen Musik mit, da die Auswahl bei einem Arzt schon sehr beschränkt sein kann.

Rosa-fant
Es gab gar keine Musik, nur ein Band mit alternativer Schmerzbekämpfung. An meiner linken Seite der Arzt, an der rechten Seite Kathrin und ich in der Mitte immer noch mit dem Kopfhörer auf den Ohren. Plötzlich begann die Stimme auf dem Band mir zu sagen, ich solle mir einen Elefanten vorstellen. Einen großen Elefanten. Kein Problem dachte ich mir und „schwupps“ der Elefant war in meinem Kopf. Die Stimme legte nach und sagte mir, ich solle mir nun einen Elefanten vorstellen, auf einer grünen Wiese. Gut dachte ich mir, Elefant hoch, grüne Wiese drunter, Elefant wieder her. Bis dahin hatten wir vier, also der Arzt, Kathrin, ich und der Elefant keine Probleme. Doch dann kam die Stimme mit folgenden Satz daher: "Stellen Sie sich einen Elefanten auf einer grünen Wiese vor, einen rosa Elefanten auf einer grünen Wiese". Da war es vorbei. Während der Arzt, mit dem aus meiner Sicht gefährlichsten Werkzeug, dass ich je gesehen hatte, an meinen Kronjuwelen herumschnitzte, musst ich lauthals das Lachen anfangen. In dem Moment schauten mich Arzt, Kathrin und Elefant verdutzt an. Die anderen kannten den Inahlt des Bandes nicht. Jetzt erkläre du mal, dass, während man dir in deinem Strafraum rum doktert, du an rosa Elefanten denkst.

Dies hatte eine kleine OP-Pause zur Folge, da jetzt alle lachten, außer die Stimme auf dem Band.
Der Eingriff war dann aber schnell beendet. Ich wurde zugenäht, gepflastert und die Sache war erledigt.

Hier wäre zu erwähnen, dass man(n) nach so einem Eingriff etwas seltsam läuft. Es fragt dich auch jeder, ob du dich am Bein verletzt hast. Man gibt am Besten keine Antwort, führt nur zu Verwicklungen. Meinem näheren Umfeld war es natürlich bekannt, dass ich mich sterilisieren habe lassen - und da kamen ganz andere Fragen. Die Beste davon war die Frage, ob da vorne jetzt noch überhaupt etwas raus kommt. Besonders die Damen waren an einer Antwort auf diese Frage sehr interessiert. Meine Freundin konnte ihnen aber versichern, dass sich weder in der Konsistenz, der Farbe oder gar geschmacklich was verändert hätte. Es wäre alles wie immer.


Das Problem ist, so eine Sterilisation braucht bis zu 6 Monaten bis sie funktioniert. Bis dahin kann es passieren, dass du immer noch zeugungsfähig bist. So kommt es, dass du 2 Termine bekommst, einen nach sechs Wochen und einen nach 6 Monaten, um es testen zu lassen, dass dein Lebenssaft eben kein Leben mehr schafft. Da bekommst du dann diesen netten Becher mit einem Schmunzeln in die Hand gedrückt und dann mach mal. Jetzt gab es bei meinem Urologen keine Kabinen und Heftchen. So bin ich mit dem Becher zu meiner Freundin gefahren, es war früh um 7 Uhr, hab ihr den Becher in die Hand gedrückt und zu ihr gesagt: „mach mal!“

Es ist nicht einfach locker zu werden, wenn du dabei daran denkst, dass du diesen Becher dann gleich wieder zu der schelmisch grinsenden Frau in der Praxis bringen musst. Aber nichts ist unmöglich. Nach sechs Monaten hast du dann endlich dein Ergebnis: ja jetzt bist du sterilisiert und alles ist gut.

Aber bis es dazu kam, war es ein echtes „Mahr-Tyrium". Bisher habe ich auch noch keinen weiteren Mann getroffen, der sich dieser Prozedur unterzogen hat. Das schlimme ist ja nicht die OP gewesen, die hat ja nur knapp 15 Minuten gedauert, aber das „DRUMHERUM“ ist ein echter Knüller.

Das Ganze ist nun ja schon über 10 Jahre her, aber ich denke noch heute an die schelmisch grinsenden Frauen im Schlecker und in der Praxis, an die Spachtel in der Packung mit der Enthaarungscreme, Schwester Kathrin mit dem Desinfektionsmittel, meinen Freund, den rosa Elefanten, und an die Frage, ob da denn jetzt noch was vorne raus kommt.


Dienstag, 10. Juli 2012

The Schwandorf Crocodile - Keinschwanzkroko?


Hurra, wir haben wieder Monster. Diesmal in der Oberpfalz. Hä? Monster in der Oberpfalz, was ist neu daran, nannte man die bisher nicht einfach nur Moosbüffel?

The Schwandorf Crocodile
Nach Bruno dem braunen „Problem-Bär“, Kaiman „Free“-Sammy und „The Great Escape“ Kuh Yvonne kommt jetzt „The Schwandorf Crocodile”

Es handelt sich angeblich um ein Krokodil in einem Badesee in Schwandorf. Na klar, wenn ich Krokodil wäre, wäre die Oberpfalz auch meine erste Wahl. Weiß doch jeder, das bei Oberpfälzer Krokodilen, Moosbüffel ganz oben auf der Speisekarte stehen.


Das Problem mit solchen angeblichen Sommerloch-Killer-Viechern ist, dass sie mit andauernder Jagd immer schneller wachsen. War es vor vier Monaten noch ein Tier das nur einen Kratzer am Beine einer Frau beim baden hinterlassen hat, ist es mittlerweile von einem Meter auf jetzt schon zwei Meter gewachsen. Na dann wird die Jagd doch in absehbarer Zeit bestimmt zum Erfolg führen, denn spätestens in 12 Monaten ist die Handtasche in spe größer als der See. Gibt es in Schwandorf eigentlich ein Kernkraftwerk? Ich kenne das sonst nur aus Unterfranken. Da wird schon mal ein „Rindviech“ ganz schnell ein großes Tier in der CSU.

Til Schweiger in
Keinschwanzkroko


Etwas Angst habe ich, wenn der Fernsehsender Sky von dem vermeintlichen Krokodil erfährt. Da kann man dann davon ausgehen, dass in drei Monaten ein Film mit dem Titel Crocosaurus vs Mega-Moosbüffel oder so was in der Art raus kommt. In den Hauptrollen Veronica Ferres als unausgeglichen Tierschützerin und Oliver Bootz als verwegener Crocodile Olli, der seit Jahren in Australien Killer-Krokodile jagt. Das könnte dann nur noch von Til Schweiger getoppt werden - „Keinschwanzkroko“ oder nach Wahl auch „Krokowää“.

Wahrscheinlich entpuppt sich das Ganze dann aber doch als Ente. So wie ich die Oberpfälzer Tierwelt kennen gelernt habe, handelt es sich hier bei um einen vollgedröhnten Bisam der auf dem Weg zu einer Kostümparty bei seinem Nachbarn dem Biber war, der mal wieder seine Therapie bei den „Anonymen Nagern“ abgebrochen hat. Diese Meldung würde mich in der Opberpfalz auch nicht mehr wundern.

Wie ermittelt man jetzt ob es ein Kroko ist oder doch nur ein treibender Baumstamm mit Zähnen war? Irgendwann wird man wohl die Suche einstellen wenn man es nicht findet. Bleibt dann der Badesee gesperrt, oder Stellt man nur ein Schild - „Baden nur für Rentner und Preußen“ auf?

Das Ungeheuer von
Schwandorf

Die Befürchtung ist ja dann, dass wir unser eigenes Loch Ness Monster in Bayern haben, dass in 5 Jahren immer noch für Gerüchte sorgt. Das Monster vom Klausensee! Das Ungeheuer von Schwandorf! Der Moosbüffel Killer!

In den Köpfen der Menschen werden sich Gedanken ausbreiten. Es hat dann bestimmt Eier gelegt Dann handelt es sich plötzlich nicht mehr um nur ein Krokodil sondern um mehrere. Ich kann schon die Titel sehen: „9 ½ Krokos, das giftgrüne Krokodil, Invasion der Killer-Krokodile und was weiß ich. Werden wir dann in Zukunft von dem „Schwandorfer Outback“ oder den „Oberpälzer Everglades“ reden? Das kann ja heiter werden.Vielleicht sollt man sich Baugrund an dem See sichern und Hotels bauen – Ungheuer-Tourismus in Bayern, das gab es bisher immer nur in Wildbad Kreuth zum CSU Parteitag.

Kroko mit Künast-Neurose
Wie fängt man eigentlich ein Krokodil? Besonders schlau kann es ja nicht sein, schließlich ist es in der Oberpfalz gestrandet. Man könnte es versuchen aus dem Wasser zu jagen. Schmeißen wir doch einfach Renate Künast in den See, da wird das Kroko ganz schnell mit einem Protestschild mit der Aufschrift „Gammelfleischskandal in Bayern“ das Gewässer fluchtartig verlassen. Diese Version muss doch den Grünen besonders gut gefallen, da das Krokodil am leben bleibt und die Künast ein Bio-Bad nimmt. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Allerdings müsste dann der Steuerzahler für die Kosten der Psychotherapie aufkommen. Nein nicht die Therapie für die Künast, die für das Krokodil.

Die Lösung? König Juan Carols mit
Suizid-Elefant

Man könnte natürlich auch ein paar Handtaschen in Ufernähe ablegen, vielleicht kommt das Tierchen ja zu Beerdigung seiner Artgenossen raus. Die radikalste Lösung wäre wohl den Ehrenpräsidenten des WWF, König Juan Carlos mit seinem Elefantenkiller-Gewehr einzufliegen. Nein, der schießt nicht als Präsident des WWF auf Tiere, die stürzen sich alle immer nur in seine Testschüsse. Ja, so ein Elefant oder Krokodil ist doch auch nur ein Mensch und kann auch Suizidgefährdet sein. Wer weiß schon was in so einem Krokodil vorgeht nach ein paar Monaten in einem bayrischen See?

Habe ich bei den Berichten die Feuerwehr gesehen? Warum wurde da die Feuerwehr gerufen? Gehört es zur Standard der bayrischen Feuerwehrausbildung Krokodile einzufangen? Oh mein Gott, mit was wird denn in Bayern gerechnet? In Amerika rücken da Spezialeinheiten aus, die Nationalgarde zieht auf, Kampfjets kreisen am Himmel, hinter jedem Strauch steht plötzlich ein Panzer und wir Deutschen schicken unsere Feuerwehr?

Ab sofort auch in meinem Garten
der Predator
Das sollte ich mal testen. Ich rufe mal einfach bei der Polizei an und melde, dass in meinem Garten eben ein Raumschiff mit Aliens, die wie Predators aussehen, gelandet sind. Ich höre schon die Stimme am anderen Ende der Leitung: „Kein Problem, bleiben sie Ruhig, die Feuerwehr ist unterwegs!“ Na da bin ich aber beruhigt. Die Gefahr wird nicht mit Waffen sondern mit der Standartausrüstung deutscher Feuerwehr Männer bekämpft – die Aliens sterben alle an Alkoholvergiftung bei einem spontan ausgerufenen Grillfest. Bin begeistert.

In der Zukunft im Auslandseinsatz:
Deutsche Feuerwehr

Also manchmal mache ich mir so ein klitzekleines bisschen Sorgen bei unserer Art Gefahren zu bekämpfen. Ich sehe schon den nächsten Blauhelm oder Nato Einsatz vor mir. England schickt 8.000 Soldaten, Frankreich schickt 10.000 Soldaten, Polen 5.000 Soldaten und Deutschland? 500 Feuerwehrmänner. Ist auch einfacher für unsere Politiker, die brauchen kein Mandat vom Bundestag. Sollte man mal darüber nachdenken.

Sonntag, 8. Juli 2012

Wenn es feucht wird - Der Haslinger Hof Virus



Es gibt Dinge auf diesem Planeten, die kann man nicht erklären, die muss man gesehen haben. Dinge die biblische Ausmaße haben. Dinge die einfach göttlich sind.

War mal wieder übers Wochenende in Bad Füssing, in der Stadt mit den drei „R“. Warum drei „R“? Weil alles was man dort trifft sind entweder Rentner auf Kur, Rehabilitanden aus den Kliniken und die „Rindvicher“ im Haslinger Hof. Letztere setzen sich meißt aus den beiden anderen Gruppen zusammen. Die Einwohner der Stadt könnten einem fast etwas leid tun.

Wer in Bad Füssing gewesen sein will, der muss an einem Freitag oder Samstag Abend den Haslinger Hof besucht haben, um überhaupt behaupten zu dürfen diese Stadt erlebt zu haben. Außerdem hat man die Show seines Lebens verpasst, wenn man nicht dort war.

Man muss sich vorstellen, durch, die oben schon beschriebenen drei vorkommenden Menschengruppen, bewegt sich in dieser Stadt keiner schneller als ein Rollator an einer 20%-Steigung, außer dieser ist motorisiert. Solange ich nicht auf RTL2 die Sendung „Pimp my Rollator“ sehe werde ich daran aber nicht denken. In dieser Stadt könnte ein Schweizer mit einem Bein ohne Probleme einen 100-m Sprint gewinnen – tagsüber.

Sehr viel schwerer wird das ab dem späten Nachmittag und schier unmöglich am Abend, denn da ist Haslinger Zeit. Wenn die Zeit hereinbricht ist das ein Anblick wie in einem Zombie-Film. Jeder Gast dieser Stadt, egal mit was ausgerüstet, ob Rollator, Rollstuhl, Krücken oder einfach nur Tourist wird plötzlich wie von Geisterhand erweckt und macht sich auf den Weg in dieses Etablissement. In Massen strömen die Menschen über die Straßen, Wege, Wiesen und Felder zu den Eingängen.

Zuerst bleibt alles noch sehr harmlos. Es wird was getrunken, gegessen, miteinander gesprochen. Diese doch so friedliche Idylle wird sich aber sehr schnell ändern, denn dann schlägt er zu der Haslinger Virus. Allerdings scheinbar nur ab der Generation 40+, Jüngere bleiben von diesem Erreger (und wenn ich Erreger schreibe, dann mein ich auch ERREGER) verschont.

Das Grauen hat einen
Namen
Das positive an diesem Virus ist, dass es Wunder voll bringen kann, daher nenne ich es auch das Jesus-Virus. In Verbindung mit hörbar veralteter aber spezieller exotischer Musik und einer Tanzfläche vollbringt es Taten die den Naturgesetzen völlig widersprechen. Sobald der Infizierte auf Musik und Tanzfläche stößt, werden Rollstuhl und Rollator geparkt, die Krücken ins Eck geworfen, Mumien werden ausgewickelt und dann geht es los, es wird getanzt – und zwar, ich traue es mich kaum zu schreiben, FOX.

Jawohl, der Stadl brennt, Lahme können wieder gehen, Blinde wieder sehen und Mumien wieder stehen. Besonders als letzte genannte Art ist mir, ich glaube es war Königin Nofretete persönlich, dort begegnet. Vielleicht war es aber auch nur ein normaler Lifting-Unfall, hat sie doch durch ein Zwinkern im linken Auge glatt das linke Bein mit in die Höhe gerissen. Ist moderne Medizin nicht herrlich?

Der Nachteil des Virus ist aber genau so erschreckend wie sein Vorteil. Sind die Betroffenen erstmal in das FOX-Delirium eingetreten, wird das Verhalten desjenigen so verändert, dass dieser sich so benimmt als wäre er mitten auf dem Höhepunkt seiner Pubertät. Hier sind die weiblichen Patientinnen wesentlich stärker betroffen als die männlichen, erinnern diese beim aufeinander treffen der Geschlechter doch eh immer an liebestolle Karnickel, egal wo sie sich gerade befinden.

Das schlimme daran ist, dass sich nun beide Seiten so verhalten. Das breitet sich dann im ganzen Haslinger Hof aus und bleibt nicht auf die FOX-Hölle beschränkt. Zu späteren Stunde wird dieses Paarungsverhalten der Infizierten im Disco Teil des Hofes fortgesetzt. An dieser Stelle sollte sich mal jeder seine Schwiegermutter vorstellen, die in einem Neon-gelben Mini-Irgendwas und feucht wie ein Kieslaster, einem grauhaarigen Pferdeschwanzträger mit spanischen Fächer in der Hand hinterher hechelt. So schaut die Lage dort nämlich aus.

Zuweilen kommt dann die eine oder andere Dame mit Kleidergröße 50 auf die Idee sich in ein knall rotes Kleidchen der Größe 42 zu pressen und genau so schaut es dann auch aus - wie a roter Presssack, der zulange in der Sonne gelegen hat. Die Nächste verpackt ihre Oberweite so ungünstig, dass man hier nicht mehr von Körpchengröße sprechen, sondern maximal den Unterschied zwischen großer oder kleiner ALDI-Tüte erkennen kann.

Also, wenn Frauen die wahrscheinlich das Alter haben um die Oma meiner Schwiegermutter zu sein, auf die Idee kommen, dass ihnen Mini-Rock und Hotpants auch stehen könnten bekomme ich Angst. Einige der Herren würden wohl auf der Kardiologie landen bei diesem Anblick, ich bekomme einfach nur Angst. Das sind mir zu viele Details das unweigerlich zu sehr schlechtem Kopfkino führt.

Die weibliche Kriegsbemahlung möchte ich nicht unerwähnt lassen. Zwar ist mir noch nicht ganz klar, ob diese durch schminken entanden ist, oder ob die Damen einfach nur beim Paintball verloren haben.  

Man sieht auf den Tanzflächen auch wirklich kaum „junge“ Leute. Ein paar stehen zwar außen herum, aber ich glaube das sind die Krankenpfleger der Tänzer, die sie am Ende des Abends wieder zu ihrem Rollator führen, bevor sie zurück auf die Station mit den Koma-Patienten gebracht werden.

Da haben die Oldies plötzlich eine Kraft und Kondition, das ist unvorstellbar. Selbst wenn da mal einer zusammen klappen sollte, einfach Defibrillator ansetzen und zwei, dreimal Power drücken, schon rappt der Opa wieder. In seinem Alter hält er sich wohl nicht für 50cent, eher wohl für 50Reichsmark, aber sonst passt ja alles. Nehme an, das liegt an einer Überdosis der Mischung Red Bull und Viagra, oder so was ähnlichem.

Am schlimmsten ist wohl aber die 40+Generation. Die Männer ausgerüstet mit dem Jägerblick und Zunge immer Richtung Kniescheibe deutend, jagen sie den willigen Trockenpflaumen im dritten Frühling hinter her. Das diese willig sind, merkt man schon an der Atmosphäre im Raum. Die verbreitet sich komplett im ganzen Areal, ist es doch FEUCHT wie im Regenwald. Würden die Frauen dort mit Eimern zwischen den Beinen herum laufen, wir könnten alle Wüsten dieser Welt ergrünen lassen. Scheinbar sind die Zungen der Herren doch lange genug um schon auf der Tanzfläche unter den Mini zu gelangen. Anders kann ich mir es nicht erklären. Da kann ich jetzt nur hoffen, dass es nicht daran liegt, dass einige ausprobieren wollten was beim Treffen von Zungen- und Intim Piercing passieren kann. Wäre untröstlich!

Also dieser Virus hat es wirklich in sich. Für Personengruppen, die aus alters- oder medizinischen Gründen in Bad Füssing sind und bis zur Tanzfläche Unterstützung beim Gehen benötigen, grenzt das an Wunderheilung. Gut, die Art der Bewegungen sind dann meist auch etwas seltsam, weiß man doch nie tanzt der- oder diejenige noch, oder ist es schon ein Anfall. Ganz wird man es wohl nie klären können. Ich denke ja, der Ausdruck BpM bedeutet gar Bandscheibenvorfälle pro Minute und wurde vom medizinischen Personal in Bad Füssing erfunden.


Die Auswahl der Damen und Herren die dort herum stolpert ist nun auch etwas fragwürdig, läuft doch das meiste unter der Rubrik Resteficken, aber sonst ist alles in bester Ordnung, sind doch am nächsten morgen wieder alle damit beschäftigt sich zu erzählen, in welcher schlechter Verfassung sie sich befinden. Na dann muss ich mir ja keine Sorgen machen, die Kur geht ja am Abend weiter, wenn es wieder heißt, Willkommen im Haslinger Hof – Willkommen im Rentners Paradies!

Eigentlich sollte ein Besuch dort in jedem Reha-Plan stehen und die Kosten von den Krankenkassen oder der Rentenversicherung übernommen werden. Ich behaupte, dass sollten uns unsere Alten Wert sein. Andererseits, sollte dieses Treiben von einem Bild-Zeitungs-Reporter endeckt werden, wir hätten sofort wieder einen neuen Gammelfleisch-Skandal.

Donnerstag, 5. Juli 2012

Die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit!



Mit was kann man auf diesem Planeten heute noch Aufregung erzielen? Mit der Wahrheit.
Scheinbar leben wir in einer Zeit und einem Land wo die wenigsten Menschen noch die Wahrheit sagen über das was sie tatsächlich denken.

Das beginnt schon bei der Geburt. Klar, für die Eltern ist das eigene Baby immer das schönste überhaupt. Aber für uns Außenstehende sieht das manchmal ganz anders aus. Aber was will man das auch anderes sagen? Neugeborene sind optisch nun mal, och ich sag mal, „suboptimiert.“ Das kannst du den frisch gebackenen Eltern aber nicht sagen. Da stehst du dann brav da und sagst was das für ein hübsches Baby ist, dabei denkst du, mit dem Gesicht kann es glatt Bundeskanzlerin werden.

Es dauert nicht lange und die frisch geborene Jung-Kanzlerin kommt in den Kindergarten. Egal wie sie sich da aufführt, die Kindergärtnerin wir den Eltern mitteilen, das die Angela-Jaqueline-Tiffany ja so ein liebes Kind ist und jetzt schon Führungspersönlichkeit zeigt. Eigentlich wollte sie ja sagen, dass der Saubankert mit dem auszüllten Bratworschtgsicht a verwöhnta Görn is die alle anneren rum kommandieren will und derra a drum Schelln zu jeder vollen Stund verpasst ghört, aber nääää, glochen wärd. A so a liebs Kind is es.“ Subber, da kann i mich aufrech über sowas.

Das Szenario hört ja aber nicht im Kindergarten auf, sondern wird in den Grundschulen nicht nur fortgesetzt sondern sogar noch erweitert. Da heißt es dann, dass die Angela-Jacqueline-Tiffany, Probleme damit hat das gelernte Wissen umzusetzen. Das ist aber nur ein Code. Die Lehrerin will oder darf nicht sagen, dass dieses Prachtexemplar menschlicher Dummheit fauler ist als spanische Wohnbaukredite. Jetzt wo sie die Eltern dazu gesehen hatt, ist ihr völlig klar wo dieser laufende genetische Unfall herkommt. Ist ja auch klar, man sieht ja in jeder Talk-Show die Leute die ihren Kinderen solche Namen geben, da wird einem einiges klar. IQ gleich Raumtempartaur eines Iglus.

So zieht sich das durch unser ganzes Leben. Eltern sind da aber auch nicht besser. Kinder werden schon so erzogen nicht mehr das zu sagen was sie denken. Wer sagt den zu seinem Kind, also was du da gemalt hast kann ich nicht erkennen. Da sagst du, da hast du aber zwei sehr schöne dicke Elefanten gemalt. Blöd ist wenn darauf die kleine Kinderzimmer-Terroristin sagt, dass das doch Mama und Papa sind die sie da gemalt hat.

Das erstaunliche ist daran ist, das jetzt die Mama immer noch ruhig bleibt und stolz auf ihre Göre ist. Sag du als Mann mal deiner besseren Hälfte das sie wie ein Elefant aussieht, da hat dann dein Rüssel erst mal zwei Monate Pause.

Wo wir schon wieder beim nächsten Punkt sind. Die Frau kann ihrem Mann liebevoll sagen, dass er doch ziemlich zugelegt hat. Welcher Mann darf das ungestraft seiner Frau sagen? Welcher Mann sagt nachts seiner Frau, dass sie sich bitte langsam ins Bett legen soll, weil er sonst wieder durch den Katapult-Effekt mit der Nase an die Raumdecke geschleudert wird.

Wer sagt seiner Frau, dass sie in einer so rasanten Geschwindigkeit zu nimmt, dass sie mit ihrem ständigen Kaufen von neuen Klamotten alleine die Konjunktur von Spanien, Italien und Griechenland ankurbeln könnte.

Selbst bei einfachen Fragen muss man heute schon aufpassen. Man(n) kann nicht jede Frage stellen wie er sich das vorstellt. Als ich einen Bekannten von mir mal gefragt habe, wie lange er jetzt schon verheiratet ist, hat dieser seiner Frau zugerufen: „Hey Uschi, wann ham mir jetzt keihert, du wann war jetzt des?“

Eine einfache ehrliche Frage, die aber durchaus nicht impliziert, dass sie eine einfache Antwort darauf geben wird. Ich habe in meinem Leben schon einige Schimpfwörter gehört, aber da bereue ich heute noch, dass ich kein Tonbandgerät in der Nähe hatte.

Zum Schluss soll noch erwähnt werden, das Wahrheit allerdings auch zu sehr amüsanten Szene führen kann. Ich stand in einem kleine Supermarkt und konnte dort folgendes unmittelbar Beobachten. 

Ein Rentner blockierte mit seinem Einkaufswagen das kleine Kühlregal. Dahinter kam eine Frau ca. 40 Jahre alt die aussah wie eine Mischung aus verwelkter Sumpfdotterblume und Daniela Katzenberger. Diese hatte es wohl sehr eilig, kam aber dank dem Rentner nicht mit ihrem Wagen an seinem vorbei. Als sie sich mit den Worten, „lassen Sie sich nur Zeit mein Herr, ich muss ja nur zur Arbeit“ bei dem Opa beschwerte, drehte sich diese herum, schaute das verkappte Botox-Model von oben bis unten an und konterte trocken: „Wooos? I hab dachd in deim Gwerbe fängd mer erschd aufd Nacht o!“

Man kann sehen, Wahrheit kann auch richtig Spaß machen, wenn man nicht gerade ein Elternteil von einer Jung-Kanzlerin oder selbst die Sumpfdotterblume ist. Auf jeden Fall habe ich den Opa an diesem Tag zum „Man of the Match“ gewählt.










Dienstag, 3. Juli 2012

Intimpiercings - Wenns mal richtig peinlich wird!




Da bin ich doch mit meinem hoch investigativen Bewusstsein im Internet auf das Thema Piercings gestoßen. Jetzt ist das ja kein neues Thema, aber die Argumente gegen solche vermeintlichen Schmuckstücke sind ja auch noch immer die Alten.

Jeder der gepierct ist wird diese kennen, daher möchte ich auch gar nicht weiter darauf eingehen.
Mir sind nur ganz andere Bedenken in diesem Zusammenhang aufgefallen. Diese Piercings gibt es ja an den verschiedensten Körperstellen. Nenne wir die Sache beim Namen – Intimpiercings.

Abgesehen von den üblichen „BlaBla“ was alles passieren kann sind mir ganz andere schreckliche Szenarien eingefallen. Nehmen wir mal folgende Konstellation an: Frau mit Intimpiercing, das nicht gerade auf Augenhöhe des Mannes angebracht ist und Mann mit Zungenpiercing. Bevor jetzt Frau Schröder gleich noch ein Buch über Emanzipation schreibt, es kann auch eine zweite Frau mit Zungenpiercing sein. Der lieben Gleichstellung zu liebe.

Jetzt ist der Mann beim Vorspiel nicht unbedingt mit seiner Zunge auf „Kussebene“, sondern er siedelt sich sehr viel weiter unten an. Mit Piercing ausgestattet macht er ihr also einen auf wilde Lassie und „zack“ passiert was kommen musste, eingehakt. Was nun?

Mir sind ja nun einige Sprichwörter geläufig, aber das „Am 'Scheide'-Weg sein“ bekommt da eine ganz neue Bedeutung. Jetzt ist guter Rat teuer. Was macht man in so einer Situation, ruft man den Notarzt, einen Schlosser? Und wenn ja was erklärt man dem beim Anruf, warum man ihn denn braucht und was er für Werkzeuge/ Utensilien mitbringen soll? Jetzt wird das Telefonat bestimmt interessant. Noch peinlicher kann es eigentlich nur werden, wenn seine Mutter auch noch einen Schlüssel zu seiner Wohnung hat und just in diesem Moment...lassen wir das, zu viele Details.

Klar an erster Stelle steht der Versuch sich selbst zu befreien. Aber wie? Da die männliche Zunge ja nicht gerade eines der längsten Körperteile ist, fällt er schon mal aus und darf so zusagen einfach weiter rumhängen. Er kann ja nicht in einem (wenn es denn überhaupt so etwas gibt) Piercing-Sex-Unfall-Ratgeber nachschlagen. Selbst wenn dieser nur einen „Zungenschlag“ weit entfernt liegt.

Um die ganze Thematik noch auf die Spitze zu treiben, ist ja auch noch die Frage der angewandten Stellung zu klären. Eine eher übliche Stellung, Frau auf Rücken, Mann versetzt nach unten, mag ja da noch recht einfach zu handhaben sein, aber wie sieht es da mit anderen Verrenkungen aus?

Nehmen wir mal diese Variante an: 


Jetzt wird es schon komplizierter. Er hätte zwar die Hände frei, kann aber aufgrund der nicht vorhandenen 20cm Zunge des Froschkönigs weder Ratgeber noch Telefon benutzen. Selbst wenn er an ein Telefon kommen würde, sprechen wird ihm in dieser Situation schwer fallen. Ein Hexenschuss bei ihr wäre jetzt noch das allgemein beliebte I-Tüpfelchen. Auch seinerseits ist hier mit Haltungsschäden im Bereich der Lenden- und Halswirbelsäule zu rechnen, kann er doch die Haltung leicht nach vorne nicht aufgeben, wenn ihr Piercing in die Lippen eingearbeitet wurde. Würde doch durch längere Dehnbelastung bei ihr das Wort Lippen in Lappen abgeändert werden müssen.

Nächstes Beispiel die 69 Variante:

Jetzt wird es richtig verzwickt. Er auf dem Rücken liegend, ist nicht nur in seiner Fähigkeit sich klar zu artikulieren beraubt, da er ihr ja sozusagen nicht nur an den Sprichwörtlichen Lippen hängt, sondern auch noch sein Blickfeld hier stark auf das sonst für einen Mann „WESENTLICHE“ beschränkt ist. Sie wiederum braucht mindestens eine Hand zum Abstützen um nicht mit dem Kopf auf empfindliche Teile zu stürzten. Hier folgt also nur der „einhändige Notruf“.

In diesem Szenario könnte man noch den Teufel an die Wand malen, wenn man davon ausgeht, dass beide Zungen- und Intimpiercings haben und die Doppelverhakung auftritt. Da ist dann jeglicher Kommunikationsversuch zum Scheitern verurteilt. Zungentechnisch ist hier dann nichts mehr zu retten, da auch ihr entsprechendes Körperteil für Notrufe außer Funktion gesetzt wurde und es eh nicht lang genug wäre um sich noch klar auszudrücken zu können.

Sollte er jetzt vor der ganzen Aktion Viagra eingenommen haben und auch über eine ausreichende Konstitution im unteren Körperbereich, sprich Länge verfügen, kann sie sich glücklich schätzen, kommt es ihrer Wirbelsäule sehr entgegen. Sonst muss sie sich, eingehakt wie sie nun mal ist, auch noch mit dem Abfließen des Blutes aus dem männlichen Teil auseinander setzten. Der "Schrumpffaktor" kann enorm sein. Hierdurch wird scheinbar auch die Häufigkeit von Bandscheibenvorfällen erklärt und das Sprichwort „Jemanden bei der Stange halten“ wird neu aufgelegt. Da wäre es wohl sinnvoller darüber nachzudenken, ob die Notruftaste an Senioren Handys nicht auch für Armbänder ein praktikables Element wäre.

Als letzte Peinlichkeit kommt nun der sogenannte Doggy-Style in der Oral Version zu Sprache.
Er bleibt wie in den voran beschriebenen Szenarien völlig machtlos, selbst wenn die „Macht“ mit ihm wäre. Sie wiederum verfügt zwar über freies Zungenspiel um einen Noturf tätigen zu können, müsste sich aber in einer doch sehr zweifelhaften Art der Polonäse mit ihm gleichzeitig Richtung Telefon begeben, da sonst entweder sie ein sehr starkes „Lippenbalsam“ braucht oder er den Rest seines Leben mit einem leichten bis schweren Nuscheln oder Lispeln auskommen müsste.

Scheinbar waren die Ureinwohner der USA, die Indianer, ihrer Zeit weit voraus, als sie sagten: „Bleichgesicht spricht mit gespaltener Zunge.“ Aus ästhetischen Gründen denken wir jetzt nicht an ihr Problem mit den Blähungen. Da könnte er dann wirklich von ihr behaupten, dass er sie atemberaubend findet. 


Weiter möchte ich in diese Materie gar nicht eindringen und es jeden seiner eigenen Phantasie überlassen was passieren kann. Vielleicht sollte man das in den Aufklärungsgesprächen mit einfliesen lassen. Eventuell würden hier eine plastische Darstellungen mit Puppen helfen. Was spricht den gegen Oral-Barbie und Flinke-Zunge-Ken?

 Zum Schluss möchte ich nur sagen, dass wohl schnelle Hilfe unbedingt erforderlich ist. Man(n) und Frau stellen sich vor, dass insbesondere die 69-Variante noch einige Gefahren in sich birgt. Er sollte auf keinen Fall versuchen sich mit Gewalt selbst zu befreien. Verletzungen schwerster Art können hier auftreten. Man(n) sollte hier nämlich beachten, dass Befreiungsversuche bei ihr mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Schmerzen verursacht, die wiederum eine plötzliche Reaktion ihrer Zähne hervorrufen könnte. In diesem Zusammenhang werde ich wohl von nun ab den Filmtitel „Biss zum Morgengrauen“ in einem anderen Licht sehen, besonders da diese Version in mehreren Stellungen ausführbar ist. Meine Frage hier nur, wie lange kann eigentlich eine Frau mit dem Kopf nach unten hängen?