Montag, 8. September 2014

Das Grauen aus der Dunkelheit - Ein Helden Epos!

Eigentlich war es ein harmloser Sonntagabend vor dem Fernseher. Gemütlich, ruhig und völlig stressfrei. Jetzt wo ich so daran zurückdenke, war es wie in diesen Hollywood Blockbustern wie The Day After Tomorrow, Independence Day und ähnlichen Filmen aus diesem Genere. Die dort gezeigte anfängliche Stille ist trügerisch. Das Unheil steht kurz bevor und nichts kann etwas daran ändern. So war es auch an diesem Sonntagabend, es war die Ruhe vor dem Sturm.

Es war kurz nach 20 Uhr, die Sonne war bereits spurlos verschwunden, ähnlich wie meine Motivation an einem Montag morgen. Nichts, rein gar nichts deutete auch nur im Ansatz darauf hin welch epische Schlacht sich in wenigen Augenblicken hier abspielen würde.

Da lag ich also auf meiner Couch, trauernd über das scheidende Wochenende, da erkannte ich das Übel in seinem ganzen Ausmaß als es aus der Dunkelheit hervorkam. Eine Schnake, ach was sag ich, eine Riesenschnake, Tipula maxima in voller Größe. Und wenn ich Riesenschnake sage, dann mein ich dass auch so. Ich habe über zehn Jahre in der nähe eines Kernkraftwerks gelebt. Ich bin schon einigen Riesenviechern begegnet. Da wo ich her komme werden Schnaken so groß wie Tauben und saugen in 10 Sekunden ganze Dackel leer, aber diese Kreatur erinnerte mich eher an einen Archaeopteryx. Das Ungetüm war so groß, hätte ich es fotografiert, hätte allein schon das Foto ein halbes Kilo gewogen.

In Anbetracht meines sicheren und qualvollen Todes, kam er dann, mein Selbsterhaltungstrieb. Heroisch schwang ich mich von meiner Couch nachdem ich die ersten Angriffe des Ungeheuers nur mit einem Kissen bewaffnet abwehren konnte und griff zu meinem Laserschwert meiner elektrischen Fliegenklatsche. Doch das Vieh war untergetaucht, spurlos verschwunden.

Als Militärexperte (Playstation-Level Expert) war mir sofort klar, jetzt wird der Feind zu Guerilla-Taktiken übergehen um mir doch noch den entscheiden Stich zu versetzen. Aber nicht mit mir! Geschmeidig wie ein Stubentiger, meine tödliche Waffe seitlich am Körper angelegt wie ein Samurai das Schwert, ging ich auf das tödliche Spiel ein. Wenn ich diese Situation nochmals in meinen Gedanken durchspiele wäre ich wohl die bessere Besetzung für den Film The Last Samurai gewesen als Tom Cruise. Na gut, ich hätte dabei wohl wesentlich cooler ausgesehen, wenn ich nicht nur mit einer Unterhose bekleidet gewesen wäre.


Der unvollständige Kampfanzug konnte mich aber nicht vom Schlachtfeld vertreiben. Der Feind hingegen blieb getarnt in seinem Versteck. FEILGLING! Ich wähnte mich schon fast in Sicherheit als dieser ohne Vorwarnung wieder auftauchte. Blitzschnell wie ein Jedi-Ritter schlug ich zu und war mir sicher das Monster erlegt zu haben, hatte ich seine sterblichen Überreste doch im Mülleimer entsorgt. Doch dies war nur eine hinterhältige List. Nach etwa zehn Minuten tobte es im Müll. Erst dachte ich die Geräusche kommen aus dem Fernseher, doch dem war nicht so. Es war das Mörder-Vieh, dass sich wie Phönix aus der Asche erhob. Dies tat er mit so einem Getöse, dass ich dachte er fliegt gleich mit dem ganzen Mülleimer davon.

Da hatte das Ding aus einer anderen Welt aber die Rechnung ohne mich gemacht. Auch wenn weitere Versuche den Mini-Flugsaurier mit meinem Samuraischwert meiner Fliegenklatschen im Mülleimer den Garaus zu machen fehlschlugen, gab ich natürlich nicht auf. Alles was irgendwie entbehrlich aussah und in Griffweite lag flog dem Untier in den Eimer hinterher. Dies und dem Druck meiner durch Karton geschützten Hände, haben dem Mistvieh den Weg über den Jordan geebnet und der Jurassic Park im Wohnzimmer hatte endgültig seine Tore geschlossen.

Ein glorreicher Kampf, wie ihn Hollywood nicht besser inszenieren hätte können, war gewonnen. Was bleibt ist der bittere Beigeschmack, dass Jurassic Park mehrere Teile hat und die Gewissheit, die Schnakenzeit ist noch nicht vorbei. Die Schlacht war zwar gewonnen, aber der Krieg wird weiter gehen.

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