Das erstaunlichste im Universum ist für
mich noch immer meine persönliche Aufnahmefähigkeit von
unterschiedlichen Informationen zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten
von unterschiedlichen Personen durch unterschiedliche Medien. Ich mag den Satz
Beispiel: Ich wache um halb vier
morgens völlig verpeilt auf, schalte gegen jede Gewohnheit den
Fernseher ein und denke nach einer Stunde, dass „Schatten der
Leidenschaft“ eine ganz interessante Serie sein könnte. Der Versuch eine
Folge dieser Serie in halbwegs normalen Zustand zu sehen ist völlig
unmöglich, da es totaler Schrott ist. Faszinierend!
Auf Grundlage dieses Experiments* (Wow,
zwei Möglichkeiten für ein Genitiv!!!) oder besser gesagt dieser
recht allgemeinen Theorie, habe ich versucht diese zu erweitern, auf
die gesamte Fernsehlandschaft. Hierüber folgt nun ein kurzer
Bericht:
Anwesende Helfer (nur passiv) und Aufbau des Experimentes*: (erkannt?)
Anwesende Helfer (nur passiv) und Aufbau des Experimentes*: (erkannt?)
1 x Bundestagssitzung mit der ganzen
Bagage
1 x Soap Gute Zeiten Schlechte Zeiten
mit der ganzen Bagage
1 x Schlager SingSang mit der Fischerin
1 x Frauentausch wieder mit der ganzen
Bagage (kommt ganz schön rum die Bagage)
1 x Kochen mit Alfons Schuhbeck
1 x alpha Centauri mit Harald Lesch
Den ersten Punkt möchte ich euch
ersparen, da hier das Ergebnis eh gleich war. Also kurz gesagt: Ist
zu jeder Zeit, also Tag oder Nacht scheiße. Auch die Gesangseinlagen
im Bundestag hören sich nachts nicht besser an. Da mir sonst nichts positiv
auffällt, ich doch aber auch was Gutes erwähnen möchte, schreib
ich Gregor Gysi. Inhaltlich möchte ich es nicht bewerten, aber wie
er es sagt kann durchaus witzig werden.
Wirklich anders verhält es sich mit
GZSZ nicht. Hat etwas von einer optischen Massenvernichtungswaffe,
passt also hervorragend in die deutsche Fernsehlandschaft nur ohne
Gregor Gysi. Da ich auch hier was positives erwähnen möchte,
schreib ich hier das Stichwort deutsche Sprache auf. Ich versteh
nicht warum die das sagen was sie sagen, oder was es bedeuten soll,
aber ich verstehe Worte und Grammatik. Wer jetzt denkt, was da jetzt
besonderes daran ist, dem sei gesagt: „Das wird sich noch ändern!“
SingSang mit Helene Fischer. Was soll
ich da sagen? Das positive wieder zu erst: Sie hat eine schöne
Stimme, muss man ihr lassen. Optisch auch einwandfrei, es tut nicht
weh wenn man da mal eine Stunde hingucken muss. Es ist auch nicht die
Art der Musik, es ist der Text. Eigentlich ist es nichts anderes als
eine musikalisch vertonte Folge von Gute Zeiten Schlechte Zeiten.
Wenn man es genau betrachtet ist umgekehrt. Diese Seifenopern sind verfilmte Schlager, ein Bett im Kornfeld in Serie, ein bisschen
täglicher Frieden. Wää, pfui
Teufel.
Kommen wir zu Frauentausch. Hier musste
ich auf altes Wissen zurückgreifen, ich hatte einfach keine Lust mir
das nochmal anzutun, daran ändert sich auch nachts nichts. Aber ich
denke mal es hat sich da nichts groß geändert. Was einem als Mann
als erstes auffällt ist die Tatsache, dass man diese Frau auch
umgetauscht hätte. Einige davon sogar gleich begraben. Es würde als
Notwehr durchgehen. Ich konnte auch mit größter Anstrengung nichts
positives finden, das ich hier erwähnen hätte können, teilweise
fällt sogar der Punkt mit dem verständlichen Deutsch weg.
Die letzten beiden, Alfons Schuhbeck
und Harald Lesch, der eine Koch der anderer Professor für Physik
sind für mich zu jeder Tageszeit das Gleiche. Der eine rührt in der
Nudelsuppe der andere in der Ur-Suppe, für mich macht es keinen
Unterschied....am Tag. Nachts verstehe ich plötzlich beide. Da hat
Rehrücken mit Preiselbeeren, Quantenphysik und malen nach Zahlen den
gleichen Schwierigkeitsfaktor. Noch viel besser ist, dass ich um halb
vier Nachts und nach einer Sendung mit Astro Harry, dem Schuhbeck mit
Hilfe der allgemeinen Relativitätstheorie die Zubereitung des
Rehrückens erklären kann. Na ja, zumindest gibt mir der Lesch das
Gefühl, dass ich dies könnte. Natürlich verstehe ich gar nix
davon, es ist nur die Uhrzeit. Die Fähigkeit zu erkennen, dass das
was da gerade vom Professor erzählt wird viel zu hoch für mich ist,
die pennt nämlich noch, nur der Rest vom Körper ist in einem
Zustand von nicht wach aber auch nicht schlafend. Irgendwas
dazwischen halt.
Versucht mal am Wochenende zwei Stunden
nach dem Kaffee trinken, wenn Körper und Geist beste
Betriebstemperatur erreicht haben, ein Folge einer Sendung mit Harald
Lesch anzusehen. Für mich ist das plötzlich genauso unverständlich
wie Kochen mit Schuhbeck. In diesem Zustand sind für mich Dinge wie
Antimaterie und die Raumkrümmung nicht zu verstehen. Was wird denn
da bitte schön gekrümmt? Wenn ich in meinem Wohnzimmer meinem
Kumpel sage was ich Netto verdiene, dann liegt dieser vor lauter
lachen gekrümmt im Raum und das völlig ohne Änderung in der
Gravitation. Mehr kann ich dazu aber auch nicht sagen um diese Zeit,
ich versteh es einfach nicht. Also weder mein Nettogehalt, oder die
Raumkrümmung noch Schuhbecks Kocherei.
Ich befürchte ja das irgendwann
„Alfons Lesch“ vom Inneren des Fernsehers an die Scheibe klopft
und zu mir sagt: „So, jetzt pass a mal auf. Da nimmst jetzt a
weng an Stern, sag mer mal einen mit 50 Sonnenmassen, dass mer auch a
anständige Gravitation her kriegen, besser wäre da jetzt a weißer
Zwerg, geht aber a so, dann nehm er no a paar Planeten, rühren paar
Edelgase unter und a weng oan Ingwer............“
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